Ergebnisse der Umfrage: Kommunales Leerstandsmanagement infolge der Corona-Krise

Vom 02. bis 27. April hat die immovativ GmbH Kommunalverwaltungen aus ganz Deutschland zum Thema „Kommunales Leerstandsmanagement infolge der Corona-Krise“ befragt. Hierzu fand eine Online-Umfrage statt, an der insgesamt 265 Kommunen und Wirtschaftsförderungen teilgenommen haben.

Untenstehend präsentieren wir Ihnen die Ergebnisse der Umfrage. Diese können Sie auch nebenstehend mit Klick auf das Bild als PDF-Dokument herunterladen.

Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen zu den Ergebnissen persönlich zur Verfügung. Hier können Sie mit uns Kontakt aufnehmen.

Die Ergebnisse stellen wir am 19. und 20. Mai 2020 in einem Webinar vor.

Weitere Informationen

Umfrageergebnisse Leerstandsmanagement als PDF

Download der Ergebnisse als PDF-Dokument

Die Hintergründe zur Umfrage

Bislang wurde das Thema Leerstand in Kommunen mit einer unterschiedlichen Intensität verfolgt. Einige Kommunen haben bereits ein Leerstandskataster aufgebaut und gepflegt sowie ein aktives Leerstandsmanagement inkl. Beratungsdienstleistungen etabliert. Viele Kommunen haben Leerstand in ihrer Kommune aber bislang der Regelung durch den Immobilienmarkt überlassen oder waren von Leerstand kaum betroffen.

Infolge der Corona-Krise steht zu befürchten, dass es insbesondere im Einzelhandel an verschiedenen Standorten zu einer massiven Zunahme von Leerstand kommen wird.

Das Wichtigste vorab

In rund 55 Prozent der teilnehmenden Kommunen gab es vor der Corona-Krise keinen oder nur geringfügigen Leerstand.
Knapp 40 Prozent der Teilnehmer erwarten infolge der Krise einen deutlichen Zuwachs an Gewerbeleerstand.

84 Prozent der Kommunen sehen es als zukünftige Aufgabe Ihrer Verwaltung, Eigentümer aktiv bei der Beseitigung von Leerstand zu unterstützen.

Was besonders interessant ist:

54 Prozent der teilnehmenden Kommunen haben in der Vergangenheit bereits ein Leerstandskataster aufgebaut.
77 Prozent haben in der Vergangenheit bereits aktiv Eigentümer von Leerstandsimmobilien angesprochen.
Die Zunahme an Leerstand im Bereich der Gewerbeimmobilien wird um ein vielfaches höher als die Zunahme im Wohnimmobilienbereich eingeschätzt.
Die teilnehmenden Kommunen gehen überwiegend davon aus, dass der Leerstand insbesondere Ladenlokale und die Gastronomie betreffen wird.

Bisheriges Leerstandsmanagement

Auswirkungen der Corona-Krise

Wie schätzen Sie auf einer Skala von 1 bis 10 ein, wie stark in Folge der Corona-Krise der Leerstand in Ihrer Kommune zunehmen wird?

Knapp 40 Prozent der Teilnehmer schätzen die Zunahme an Gewerbeleerstand mit 6 bis 10 Punkten ein und gehen damit von einer deutlichen Zunahme des Gewerbeleerstandes aus.

Vom Leerstand betroffene Objekte

Als Sonstige Objekte wurden u. a. genannt:

Kaufhäuser
Übernachtungsbetriebe (Hotel/Boarding-House)
Ferienwohnungen
Friseure und Kosmetikstudios
Einzelhandel (Non Food)

Als Sonstige angestrebte Maßnahmen zur Unterstützung der Eigentümer wurden unter anderem genannt:

Aufwertung des Ortskerns / Umfeldaufwertungen
Erhöhung der finanziellen Mittel für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing
Umwandlung ehem. landwirtschaftlicher Betriebe in Wohnungen
Finanzielle Unterstützung bei Sanierungen von Leerständen
Gezielte Ansprache möglicher Nutzer
Interkommunale Zusammenarbeit mit Nachbarkommunen
Erwerb von leerstehenden Immobilien und und städtebauliche Umstrukturierung
Förderprogramme und Einschränkung der Filialisten

Fragestellungen und Überlegungen, die Kommunen im Zusammenhang mit der erwarteten Leerstandszunahme noch beschäftigen

Wie werden sich die Mieten entwickeln?

Evtl. ist die Krise eine Möglichkeit zur Schaffung von öffentlichen Räumen – die Relevanz von Begegnung, Kommunikation und sozialem Austausch wird gerade in der aktuellen Situation deutlich.

Vorkaufsrechtssatzung

Alternative gemeinschaftliche Nutzungs- und Finanzierungsformen

Umwandlung von Ladenflächen in andere gewerbliche (oder kulturelle) Flächen

Welche Konzepte gibt es zur Schaffung von krisenunabhängigeren Läden/Geschäftseinheiten?

Aufbau von Läden mit regionalen Produkt-/Warenangeboten, um auch bei Unterbrechung von Lieferketten eine Versorgung zur gewährleisten.

Aufbau einer gemeinsamen digitalen Plattform –> Informationen, Werbung, Vertrieb

Möglicherweise werden viele Hauseigentümer in Folge der Verschlechterung finanzielle Schwierigkeiten haben, Ihren Grundbesitz zu wahren.

Arbeitslosigkeit, Insolvenzen, Soziale Probleme der Bevölkerung, Verschlechterung der finanziellen Situation der Kommune.

Stadtentwicklungskonzept anpassen

Digitale Konzepte weiter voranbringen. Einzelhandel und Gastronomie sollten als Einheit auch online präsent sein. Durch die Vielfalt aller wird das große vielfältige Angebot vor Ort deutlich besser ersichtlich. Jeder allein kann natürlich nie mit Amazon etc. mithalten…

Fördermöglichkeiten für Start-Ups und neue Konzepte nach der Krise

Welche Nutzungen sind in kleinen Innenstädten überhaupt zukunftsträchtig?

Nachfolgeregelungen von Betreibern von EH (z.B. kleine Modegeschäfte)

Bessere Kreditbedingungen für Handel und Gastro/Hotellerie

Wie kann die Innenstadt sich online präsentieren, was ist sinnvoll, was nicht?

Darüber hinaus haben wir die Teilnehmer befragt, wie interessant für sie der Aufbau eines Netzwerks zum Austausch mit anderen Kommunen rund um das Thema Leerstandsmanagement wäre.

Hier verzeichnen wir ein hohes Interesse an einem interkommunalen Austausch. Wir werden daher gemeinsam mit verschiedenen Partnern ein Netzwerk ins Leben rufen.

Weitere Infos erhalten Sie in Kürze auf unserer Homepage und über unseren Newsletter.

Fazit

Leerstandsmanagement wird für Kommunen, das Stadtmarketing und Wirtschaftsförderungen zukünftig ein noch wichtigeres Thema.

Im Fokus steht dabei der Austausch mit lokalen Akteuren der Immobilienwirtschaft sowie die generelle Stärkung der Innenstädte. Technische Instrumente, wie ein Leerstandskataster, ein Leerstandsmelder und ein kommunales Immobilienportal können die Arbeit der lokalen Akteure dabei maßgeblich unterstützen.

Beachten Sie im Zusammenhang mit dem Thema Leerstandsmanagement und Standortmarketing auch unsere neue Kooperation mit der VR-Easy GmbH, über die wir Städten und Gemeinden Stadtmarketing-Lösung auf Basis von 360°-Visualisierungen anbieten können.

Weitere Informationen zur Kooperation

Um Eigentümer bestmöglich bei der Bekämpfung von Leerstand zu unterstützen, bedarf es unter anderem passender digitaler Instrumente. Die immovativ GmbH hat daher stellt daher ein Bundle aus digitalen Werkzeugen mit Leerstandskataster, Leerstandsmelder und kommunalem Immobilienportal zu Sonderkonditionen bereit.

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