Rückblick: Fachforum „Aktives Leerstandsmanagement“
Am 27. September fand in Weimar das Seminar „Aktives Leerstandsmanagement in ländlich-peripheren Räumen“ statt. Prof. Dr. Max Welch Guerra und Dipl.-Ing. Ulla Schauber hatten rund 120 Interessierte aus Kommunal-, Regional- und Landesverwaltungen an die Bauhaus-Universität, Fachgebiet Raumplanung und Raumforschung, eingeladen. Vertreter aus Bürgerinitativen, Hochschulen, Forschungsinstitutionen und aus engagierten Unternehmen rundeten den Teilnehmerkreis ab. Auch unser Geschäftsführer, Dipl.-Ing. Bo Nintzel, begleitete das Fachforum im Rahmen eines Workshops und dem abschließenden „Speed-Dating“ mit Experten.
Am Vormittag standen neben einem Impulsvortrag von Frau Dr. Müller-Herbes vor allem zahlreiche Praxisbeispiele aus der Innenentwicklung und dem Leerstandsmanagement im Fokus der Veranstaltung. So berichtete u. a. der Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau aus Arneburg-Goldbeck vom Projekt „Luxus der Leere“ in der Altmark. Die Altmark setzt in der Vermarktung ihrer Leerstände bereits seit zwei Jahren unsere Kommunale Immobilienplattform als lokale Immobilienbörse ein.
Am Nachmittag wurden in parallelen Workshops vier Schwerpunktthemen vertieft:
- Organisationsformen, beteiligte Akteure, Initiatoren und Zielgruppen
- Ansprache & Aktivierung von Eigentümer*innen, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Baukultur
- Tools: Brachflächenkataster, Immobilienbörsen, Exposés
- Aufwand, politischer Wille, Haupt- und Ehrenamt, Know-how, Förderungen und Finanzierunginstrumente
Im Workshop „Tools: Brachflächenkataster, Immobilienbörsen, Exposés“, der von rund 25 Tagungsteilnehmern besucht wurde, gab es eine lebhafte Diskussion, wie digitale Werkzeuge den Prozess der Innenentwicklung begleiten können. Bo Nintzel stellte dabei deutlich heraus, warum es für Kommunen, Kreise und lokale Aktionsgruppen oder Allianzen in der Vermarktung von Leerständen und Baulücken wenig Sinn macht, eigene Immobilienbörsen zu programmieren. Wichtig ist heute vor allen Dingen eine Relevanz in Suchmaschinen, wie Google zu schaffen, da heute über 70 Prozent der Immobiliensuchen dort starten. Das notwendige Know-How und Budget kann von Seiten der Kommunalverwaltungen gar nicht aufgebracht werden. Als wichtig bewerteten die Teilnehmer, dass am Anfang eines Innenentwicklungsprozesses der Aufbau einer Potenzialflächen-Datenbank stehen sollte. Denn ohne diese Grundlage wird es schwierig, politische Entscheidungsträger von der Wichtigkeit der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung zu überzeugen. Im Idealfall arbeitet die Potenzialflächendatenbank dabei über Schnittstellen reibungslos mit der eingesetzten Immobilienbörse zusammen.
Nach einer Vorstellung der Ergebnisse aus den einzelnen Workshops, hatten alle Besucher noch Gelegenheit mit den Experten ins Gespräch zu kommen und sich Anregungen für ihre lokale Arbeit zu holen.
Alle Ergebnisse hat die Bauhaus-Universität unter https://www.uni-weimar.de/de/architektur-und-urbanistik/professuren/raumplanung-und-raumforschung/veranstaltungen/ zusammengestellt.
Für unser Unternehmen war die Fachveranstaltung ein willkommener Erfahrungsaustausch – mit zahlreichen Teilnehmern werden wir in Kontakt bleiben.